Ist das betreiben einer DAW mit Endeavour eine gute Idee?

  • …oder kommt man über kurz oder lang nicht an einer spezialisierten Distri vorbei ?
    Ich würde es gerne mal unter EndOS probieren aber wenn es eher keine gute Idee ist…

  • Haben Distris wie AV Linux oder Ubuntu Studio nur den Vorteil dass sie vorkonfiguriert sind oder noch weitere musthaves (wie low_latency_kernel) die unter EndOS nicht laufen ?

  • der Kauderwelsch aus pulse audio, alsa, pipewire, jack etc. ist verwirrend.
    Gibt es da vielleicht eine gute Seite die über die Funktionen und deren Dependencies aufklärt ?

Mittlerweile installiert habe ich zusätzlich yay -S a2j_control und sudo pacman -S a2jmidid
In Ardur den Audio Treiber (Jack) mit einer Puffergröße von 128 oder 256 Samples einzustellen war mir bislang nicht vergönnt (mega dropouts).
Auch die Midiports tauchen nur dann in der Ardour auf wenn ich in QjackCtr ALSA statt Jack wähle.

Ist schon lange her das ich mich damit beschäftigt habe.
Und von dem was ich damals sehen konnte ist der Unterschied nicht so gewaltig, da etliche sachen auch bei ubuntu studio nicht ohne herum probieren und Experimentieren funktioniert haben.

Technisch gesehen gibt es die tools alle auch mit srchlinux, auch einen “echten” realtime kernel

extra/linux-rt-headers 6.2.0.3.realtime1-2 (28.9 MiB 158.3 MiB) 
    Headers and scripts for building modules for the Linux RT kernel
extra/linux-rt 6.2.0.3.realtime1-2 (176.6 MiB 177.0 MiB) 
    The Linux RT kernel and modules

aur/zfs-linux-rt-headers 2.1.7_6.0.5.14.realtime1.2-1 (+2 0.00) 
    Kernel headers for the Zettabyte File System.
aur/zfs-linux-rt 2.1.7_6.0.5.14.realtime1.2-1 (+2 0.00) 
    Kernel modules for the Zettabyte File System.

persönlich finde ich mich bei archlinux eben sehr viel einfacher zurecht und würde immer bevorzugen das auf einer arch Basis zu machen :wink:

Was ein momentanes Problem sein kann ist das Pipewire noch nicht in allen Audio Tools unterstützt wird und da oft erweiterte Funktionen des Audiosystems angesprochen werden kann es sein das pipewire-pulse das nicht abdeckt.

Kann also einfacher sein das system auf Pulseaudio ein zu richten ohne pipewire als extra Layer zu benutzen.

Auch das ist mit ein paar manuellen Befehlen zu erledigen.

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Grundsaetzlich sehe ich kein Problem damit eine DAW mit EOS bzw. Archlinux zu betreiben. Die meisten, wenn nicht alle konfigurationen aus z.B. Ubuntu Studio sollten sich problemlos uebertragen und einschlaegigie Software sollte in den Arch repos zu finden sein.

Die Frage ist meiner Meinung nach eher, ob eine rolling-release distribution hier die richtige Wahl ist. Auf meinem DAW-Laptop moechte ich nicht viel herum basteln, sondern nur Musik machen. Und da (gerade bei den Audio treibern) nach Updates gerne mal manuelle Intervention noetig ist, ist mir hier eine Distro wie Ubuntu Studio lieber. Die funktioniert out-of-the-box und ich kann mich aufs Musik machen konzentrieren.

Wenn du dafuer allerdings kein separaten Laptop etc. hast oder nur eine Distro pflegen moechtest, sollte dir nichts im Wege stehen eine DAW auf EOS zu betreiben. Es benoetigt nur etwas mehr Arbeit & basteln.

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Ich nutze Ardour schon auf diversen distros.Mal mehr mal weniger aufwand,hält sich aber in grenzen.

aktuell jetzt auf EOS
Kernel: 6.2.2-arch1-1 arch: x86_64 bits: 64
Desktop: Xfcev: 4.18.1
Distro: EndeavourOS
CPU: 6-core AMD FX-6300 (-MT MCP-) speed: 3761 MHz

Qjackctl:
Treiber Alsa echtzeit
Abtastrate 48000
Frames/Periode 1024
Latenz 21,3 ms

Frames/Periode 4096
Latenz 85,3 ms

Bei 1024 halten sich die xruns in grenzen.

Teste es aber noch auf EOS inklusive pipewire.

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Das wären katastrophale Latenzen, die noch nicht einmal bei billigen, uralten onboard Audio-Chips auftreten. Du meinst wahrscheinlich Frames per Second.
Ich kann bei meinem Billig-Audiointerface 64 Frames/Second (Jack Audio) einstellen, erreiche eine Latenz von etwa 3ms unter Reaper; und einen “Low Latency Kernel” brauchst du auch nicht.
Sehr niedrige Latenzen erhält man nur mit einem Audio-Interface welches für solche designt wurden, und (unter Linux) das andere Gerümpel wie Onboard Audio oder NVIDIA/HDMI etc aus der Gleichung nimmt. Dann sind auch die xruns kein Thema mehr.
Screenshot_20230322_175001

Problemfall ist also in der Regel die Hardware, nicht die Distribution.

Hallo
@wavemop Ich hab hier eine Anleitung für Qjackctl,ist was älter und auf Deutsch.
Pipewire gabs da noch nicht,sollte aber anhaltspunkte liefern.

https://www.linuxmintusers.de/index.php?action=wiki;page=JACK-Tutorial
Zum übersetzen in Ukrainisch https://www.deepl.com/translator

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Danke für den Hinweis. Da hab ich mich natürlich verschrieben, völlig richtig. Es muss natürlich ‘mit einer Puffergröße von 128 oder 256 Samples’ heißen. (ist editiert)
Das es bei der Angabe der Frames aber /Sekunde heißen kann halte ich nicht für richtig. (Bei Grafikkarten ist es richtig)
Bei der Abtastrate von 48.000 Hz mit 2 Perioden und einer Samplegröße von 128 Samples (oder meinetwegen Frames) wird ja jeder Puffer schon in 5,33ms gefüllt. Puffergröße 128 / Abtastrate 48.000Hz x 2 Perioden.

Kann ich bislang noch nicht betätigen denn Dropouts sind derzeit sehr wohl noch ein Thema.
Mein Firewire Mischpult TASCAM FW-1082 liegt preislich im 4 stelligen Bereich und es macht auch unter MAC und Windows selbst bei knackigen Latenzen keine Probleme.( @ ohne VST + Spuren overkill)

Hier liegt es klar an den nötigen Anpassungen in der Distribution.

Vielleicht mag er einfach mein Firewire Interface nicht :grin:

Sehe ich genau so aber ich wollte das Abenteuer einfach mal “ertragen” :melting_face:

Audiotools welcher Art meinst du denn da ?
Ardour wird doch sicherlich nicht das Problem sein ( oder meintest du die VST’s innerhalb von Ardour) ?

Das es bei der Angabe der Frames aber /Sekunde heißen kann halte ich nicht für richtig.

Stimmt, es sind Frames/Period.

denn Dropouts sind derzeit sehr wohl noch ein Thema.

Das muß aber nicht an deinem Tascam liegen, das halte ich für unwahrscheinlich. Was ergibt denn
cat /proc/asound/modules bei dir?

liegt preislich im 4 stelligen Bereich…Hier liegt es klar an den nötigen Anpassungen in der Distribution

Mein Interface hat 80€ gekostet, hat niedrige Latenzen und benötigt keinerlei Anpassungen in der Distribution.

Schön :clap:, aber wie hilft mir das jetzt? Nochmal, dieses Audiointerface läuft unter Windows auf der SELBEN PC-Hardware einwandfrei. Die einzige Aenderung in der Gleichung ist das OS und deren Treiber.
Auf dem Mac hat die Büchse ebenfalls nie gemuckt.
Irgendwie werde ich das schon hin bekommen.
Will nur weg von MS bevor aus Win 10, Win 11 werden muß.

cat /proc/asound/modules
 0 snd_hda_intel
 1 snd_firewire_tascam

Die Flagge ist nur eine Solidaritätsbekundung :wink:

Hilfreich zu sein ist nicht zwangsläufig die Intention eines jeden Satzes. Manchmal inspirieren ja Statements des Gegenübers, wie ‘liegt preislich im 4 stelligen Bereich’ zu gleichartiger Prosa.

Nochmal, dieses Audiointerface läuft unter Windows auf der SELBEN PC-Hardware einwandfrei.

Dieses Interface ist ja nicht die einzige Hardware die hier mitspielt. Konkret:
Versuche mal, “snd_hda_intel” zu blacklisten. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß dann deutlich niedrigere Latenzen möglich sind.

Dann brauchst du den Übersetzer ja nicht.
Schönen Gruß

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Deine Inspiration und Prosa in allen Ehren :laughing: aber da hast du dich vielleicht unnötigerweise triggern lassen, denn dies galt ausschließlich der Aufklärung darüber dass es sich eben um

handelt und nicht um

Und Protzen ist sicher nicht mein Stil.
Darüber hinaus kann ich dir versichern das ich in der Vergangenheit mit genau so einem

und dem ASIO4All Treiber ein für ein nicht Pro-Audio Interface hervorragendes Ergebnis erzielt habe. (128 Samples)

Whatever!
Der Tenor im Netz ist das der Großteil der Dropouts immer dann behoben wurde, wenn zeitkritische Anfragen also Interrupts (IRQ) von Komponenten wie z.B Controllern unterbunden oder zumindest gezügelt werden. Dazu zählen speziell ACPI und im besonderen die darunter liegenden Storage, USB sowie Netzwerk Controller.
Und diese Einflussnahme kann selbst durch sorgfältigste Implementation der Treiber nicht verhindert werden, und ist auch solange nicht nachteilig, bis ein bestimmtes Maß überschritten wird.

Das Blacklisten im Linux entspricht dann wohl einer solchen Zügelung.
Wenn du mir verrätst wie man das macht…I’ll give it a try !

Geht zur Zeit leider nicht, bin zu krass getriggert.

Das geht vorbei !
Hab’s schon hinbekommen, war aber nicht die Lösung.

Hallo

2023 brauchst Du keine speziell vorkonfigurierte Distro mehr.

Wenn Du dich aber nicht mit der Konfiguration beschäftigen willst sind sie aber eine gute Basis.

(Mir sind da immer zu viel Programme mit dabei, die ich niemals nutzen werde.)

Realtime Kernel sind schon länger nicht mehr von Nöten, es sei den du möchtest mit stabilen Latenzen unter 1-2 ms arbeiten. Dazu ist aber erheblich mehr zu konfigurieren als nur der Kernel.

Wenn Du deine absolute Ruhe haben willst solltest Du keine rolling Distro wählen,

dich in Jack rein fuchsen und dann in Ruhe arbeiten.

Ich nutzte in der Vergangenheit dafür immer Debian mit Jack2 und würde es im Studio mit absoluter Sicherheit auch nutzten, wenn ich Kunden da hätte.

Dann kam Pipewire und wurde immer interessanter + stabiler, gepaart mit meiner Neugierde…

Um da immer aktuell zu sein bin ich zuerst zu debian Sid (Unstable) und dann zu rolling release Distros gegangen. Manjaro, Endeavouros, Arch und Tumbleweed. Zum Einstig empfehle ich Manjaro. Da gibt es von “Unfa” Youtubes die gute Erklärungen zum Einstig geben. Ich selbst nutzte auf meinem Musiklabtop openSuse Tumbleweed. Richte mir gerade aber ein neues Labtop mit Endeavouros ein, da der Hersteller (Tuxedo) durch das AUR besser unterstützt wird. Bin mir sehr sicher dass das gut geht. :slight_smile:

Wenn man KDE mag ist TuxedoOs auch eine sehr gute Basis, nutzt Ubuntu als Unterbau und ist bei pipewire aber immer aktuell.

Zu pipewire.

Ich nutze es seit ca. 2,5 Jahren absolut problemlos! Allerdings auch immer sehr aktuelle Versionen.

Kann keinen einzigen Ausfall berichten. Ich nutze entweder das Pipewireprodokoll direkt, Bitwig unterstützt das, oder die Jack Implementation von Pipewire. Qjackctl oä. brauche du dann nur noch für das Verschallten der Programme, falls du aus der Daw raus gehst. Einstellen der Latenzen geht damit nicht mehr, was anfangs verwirrend ist. Die Latenzen für Jack stellst Du dir einmal in einem jack.conf File ein, das unter usr/share/pipewire liegt und nach home/deinusername/.config/pipewire kopiert wird. Dann wird es bei Updates nicht überschrieben und beim einlogen übernommen.

Infoquellen:

Die Pipewire Wicki ist hervorragend und das Arch wicki ist sehr zu empfehlen.

Auch für andere Distros!

Beide sind auch immer aktuell!!! Bei anderen Informationsquellen wäre ich vorsichtig.

Veraltetes und “Halbwissen” haben mir sehr viel Zeit gekostet.

linux-content . org ist auch ne super Seite mit einiger Info zu dem Thema

Wenn Dich das jetzt alles nicht abschreckt und Du Lust am Lernen hast, ist Endeavouros ein hervorragendes System um Musik zu Machen.

Viele Grüße

Robert

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